Schlafstörungen — immer ein ernst zu nehmendes Symptom
Schlafstörungen können sich nicht nur erheblich auf die Lebensqualität auswirken sondern sind oft auch ein ernst zu nehmendes Symptom.
Dabei kann es sich um eine
- Einschlafstörung
- Durchschlafstörungen
oder aber Ausschlafstörungen handeln.
Kann man bei Schlafstörungen von einer Krankheit reden?
In der Regel ist eine Schlafstörung eine kurzzeitige Beeinträchtigung des Schlafes. Besonders Einschlafstörungen verschwinden oft nach kurzer Zeit wieder von selbst. Auch simple besser Schlafen Tipps und Tricks können beim Einschlafen helfen. Von einer ernst zu nehmenden Schlafstörung spricht man dann, wenn der Schlaf über einen Zeitraum von vier Wochen regelmäßig gestört ist. Dann sollte man der Ursache für die Schlafstörungen unbedingt auf den Grund gehen, weil sich neben der täglichen körperlichen Abgeschlagenheit auch ernsthafte Folgeerkrankungen einstellen können.
Welche Ursachen für Schlafstörungen gibt es?
Häufig ist es eine Krise in der aktuellen Lebenssituation, die die Schlafstörung verursacht. Fast jeder kennt Situationen in denen das Leben nicht reibungslos verläuft. Oft sind es auch schwere Schicksalsschläge, die uns den Schlaf rauben. Dann wenn das Leben so richtig zuschlägt: Beispiel
- Existenzängste wie Jobverlust
- Trennung
- ein lieber Mensch wird krank oder stirbt
- Überforderung und ständiger Stress
In den meisten Fällen leidet man dann unter einer Einschlafstörung, die uns die nächtliche Ruhe raubt. Eine Einschlafstörung kann so gravierend sein, dass ein gesunder Schlaf überhaupt nicht mehr möglich ist. Dann wälzen wir uns die ganze Nacht im Bett herum weil sich das “Kopfkino” verselbständigt und sich ständig neue Gedanken Raum verschaffen, die sich nur um das eine Thema drehen. Die Gedanken abstellen und besser einschlafen wird dann fast unmöglich und es entsteht ein enormer Leidensdruck weil gerade an einen gesunden Schlaf nicht mehr zu denken ist.
Um diese Schlafstörung wieder in den Griff zu bekommen und endlich wieder besser schlafen zu können gilt es das Schlafproblem an der Wurzel zu packen. Das hört sich leichter an als getan. Oft sind es schon Gespräche mit Freunden, die helfen können Gedanken, die das Einschlafen verhindern anders zu betrachten und aus dem nächtlichen Kopfkino zu verbannen. Es gibt aber auch die Möglichkeit sich Hilfe in einer Selbsthilfegruppe, Beratungsstelle oder bei einer professionellen psychologischen Krisenintervention zu holen.
Schlafstörungen — äußere Faktoren
- störende Geräusche oder nächtlicher Lärm
- störende Helligkeit, z.B. eine Straßenlaterne vor dem Schlafzimmer
- der Partner, der sich unruhig herumwälzt oder schnarcht
- Schichtarbeit
- Jetlag nach einer Fernreise
Auch bei den äußeren Faktoren, die ein gesundes Einschlafen oder Durchschlafen stören gilt es die Ursache aus der Welt zu schaffen. Manchmal genügt auch ein ganz einfacher Trick, eine bessere Schlafatmosphäre oder eine Änderung des Verhaltens vor dem Einschlafen um diesen Schlafstörungen wirksam zu begegnen.
Organische Schlafstörungen
Die bisher erwähnten Schlafstörungen sind alle nicht organischer Natur. Organische Schlafstörungen sind Störungen des menschlichen Stoffwechsels oder aber auch Krankheiten, die den Schlaf beeinträchtigen.
Bei schweren neurologischen Erkrankungen wie Demenz oder Parkinson, bei einer Fehlfunktion der Schilddrüse, oder aber auch während der Schwangerschaft oder bei starken Schmerzen können Schlafstörungen auftreten.
Das Restless Legs Syndrom
Schon einmal den exotischen Begriff “Restlees Legs Syndrom” gehört? Ende des 17. Jahrhunderts das erste mal erwähnt beschreibt das Restless Legs Syndrom unwillkürliche Zuckungen in den Beinen, aber auch in den Armen. Bei dieser Schlafstörung handelt es sich im eine neurologische Erkrankung, deren Symptome sich gerade in Ruhezeiten bemerkbar machen. Bei den meisten Menschen, die unter Schlafstörungen durch das Restless Legs Syndrom leiden, treten die Symptome nachts zwischen 2:00h und 4:00h auf und können so den Schlaf dauerhaft beeinträchtigen. Durchschlafstörungen können zur allnächtlichen Qual werden und durch das Fehlen einer normalen REM-Schlafphase ist ein erholsamer Schlaf kaum noch möglich. Neben dauerhafter Erschöpfung können Folgesymptome auftreten, wie
- Erschöpfung
- Antriebslosigkeit
- Depressionen
Der Leidensdruck kann bei Schlafstörungen durch das Restless Legs Syndrom so enorm werden, dass eine vollkommene soziale Isolation droht.
Das Restless Legs Syndrom ist nicht die einzige neurologische Erkrankung, die Schlafstörungen bedingen kann. Ganz hoch im Kurs liegen Depressionen. Typisch für Schlafstörungen durch Depressionen sind nicht nur eine Einschlafstörung oder Durchschlafstörungen, sondern auch die so genannte Ausschlafstörung. Menschen die unter Depressionen leiden werden häufig sehr früh wach und können dann überhaupt nicht mehr einschlafen. Bei Schlafstörungen und Depressionen ist besonders wichtig durch einen erfahrenen Facharzt abklären zu lassen, ob die Depression die Ursache der Schlafstörung ist, oder ob die Depression durch anhaltende Schlafstörungen ausgelöst wird. Hier gibt es nämlich einen Teufelskreis.
Weitere Erkrankungen, die sowohl die Ursache und auch ein Symptom für eine gestörte Nachtruhe sein können sind Schlafstörungen durch Bluthochdruck oder Angststörungen.
Schlafstörungen — die Schlafapnoe
Viele Menschen wissen überhaupt nicht, dass sie unter einer Schlafapnoe leiden. Betroffen davon sind in der Mehrzahl Männer. Eine Schlafapnoe geht meist einher mit nächtlichem Schnarchen. Dabei kann es zu gefährlichen Atemaussätzen kommen, Apnoen genannt. Da der Körper während der Atemaussetzer, die bis zu zwei Minuten andauern können nicht mit genügend Sauerstoff versorgt wird, kommt es durch die Ausschüttung von Stresshormonen zu einer Aufweckreaktion. Der Körper reagiert auf die Unterversorgung mit Sauerstoff nämlich mit Stress.
Schlafstörungen durch Medikamente
Einige Medikamente stehen im Verdacht schlafstörend zu wirken. Da lohnt es sich, aufmerksam den Beipackzettel zu studieren oder mit dem Arzt über eine mögliche schlafstörende Nebenwirkung zu sprechen. Auch Schlafmittel, die regelmäßig eingenommen werden um besser einschlafen zu können, können sich schon nach kurzer Zeit schlafstörend auswirken. Besser Schlafen mit Tabletten ist auf Dauer keine Lösung für einen gesunden Schlaf. Schnell stellt sich eine Abhängigkeit und ein Suchtfaktor ein und der Körper verlangt nach einer höheren Dosis. Den Suchtfaktor gibt es nicht nur bei Schlaftabletten gegen Schlafstörungen. Auch der Glaube, man könne mit Alkohol besser schlafen ist keine Lösung. Die Schlafphasen werden durch den Alkohol so extrem gestört, dass sich die Schlafqualität rapide verschlechtert. Durchschlafstörungen nach Alkohol sind keine Seltenheit. Hausmittel zum besser Schlafen sind bei einer Schlafstörung immer die bessere Idee.
Schlafstörungen — wieviel Schlaf braucht der Mensch überhaupt?
Wissenschaftlich geht man davon aus, dass der Mensch in der Regel 8 Stunden Schlaf benötigt. Kinder schlafen länger und mit zunehmendem Alter nimmt die Schlafdauer ab. Die Schlafdauer lässt sich aber nicht so einfach pauschalisieren. Es gibt auch Menschen, die sich nach einer kürzeren Schlafphase fit und ausgeruht fühlen und solche, die dafür ein Stündchen Schlaf mehr benötigen. Auch die Schlafenszeit ist individuell, es gibt halt Frühaufsteher und Morgenmuffel.
Wichtig ist, selber den eigenen Schlafrhythmus zu finden und diesen auch möglichst täglich genau einzuhalten. Das ist dann ein Gewöhnungseffekt der dem Körper auf Dauer zu einem gesunden und erholsamen Schlaf verhilft.